Oh, Narren, ihr seid so verletzlich
Und doch bei uns so unersetzlich
Narren nehmen dich oft in den Arm
Narren geben auch im Winter warm
Narren sind so furchtbar klug
Narren sind im Fanfarenzug
Spielen in der Psycho-Band
Oder, wo sie sonst noch wend
Narren haben ein Karussell
Narren begeistern die Frauen schnell
Rühren bis der Glühwein glüht
Narren werden niemals müd
Narren werden niemals still
Obwohl die Frau was sagen will
Narren sind große Umzugsgestalter
Narren sind auch einsame Falter
Narren sind am Morgen noch treu
Narren sind dann furchtbar scheu
Narren bauen Weckerwagen
Die Musik muss man ertragen
Wann ist der Narr ein Narr?
Narren streun den Narrensamen
Wohin, das kann man oft nur ahnen
Kleiden sich gern akkurat
Nennen sich dann Narrenrat
Narren tragen Zipfelkappen
Narren haben große Klappen
Narren tragen Hermelin
Geben sich dem Riesling hin
Narren sind ja so verletzlich
Doch auf der Au so unersetzlich
Narren gehn nicht gerne heim
Narren weinen ganz allein
Sag, wann ist der Narr ein Narr?
Narren sind so ungeniert
Man hat Angst, dass was passiert
Diese Frage muss erlaubt sein
Wie muss denn ein Narr gebaut sein
Der sich gern das Hirn verrenkt
Weil er als Narr die Fasnacht lenkt?
Ist es das Amt? Ist es die Würde?
Ist es der Spaß? Ist alles Bürde?
Was ist ein Narr? – Das ist die Frag‘
Nicht nur heut am Martinstag

Note vom Fuß:
Frei nach Herbert Grönemeyer

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