Vor einigen Jahren – ach die Zeit rennt wie ein gejagtes Tier – also vor vielen Jahren schrieb ich an meine Tante Annemie, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt.
Diese Briefe wurden in einem kleinen Blatt veröffentlicht, und ich freute mich, eine zwar kleine, aber doch treue Schar von Leserinnen und Lesern zu haben.
Ich berichtete meiner erfundenen Tante, die von der Insel weggezogen war, von momentanen Ereignissen und Erlebnissen, ließ aber auch ganz persönliche Gedanken und Wünsche mit einfließen.
Heute noch nehme ich an, dass nicht wenige, die meine Briefe gelesen und mich ermuntert haben, weiter zu schreiben, sich so eine Tante gewünscht hätten. Eine, zu der man schon in Kindertagen gehen kann, um sein Herz auszuschütten. Wenn es überläuft vor Glück, und wenn es weh tut vor Schmerzen. Und die das alles versteht.
Ach, Tante Annemie, warum warst du denn nicht wirklich da?